Bahnhöfe. Zwischenstation des Lebens. Haltepunkt auf dem Weg zwischen zwei Zielen. Warteraum vorm Scheitern stehender Erwartungen. Gehalten an der Durchgangsstation, Zeit bekommen alles aufs Neue zu überdenken. Ist das alte Ziel immer noch das, wohin wir streben? Ging unterwegs der Glaube daran verloren und man bleibt einfach stehen? Hier an der Übergangsstation zwischen damals und morgen. Gefangener der Gegenwart, die nie die Zukunft ist, die man sich erhofft. Das Ziel wird unerreichbar. Der Zug nach vorne ist ausgefallen. Es bleibt nur Ersatzverkehr, doch der kann nie so befriedigen sein wie der, den er ersetzen soll. Also wozu noch den Aufwand in Kauf nehmen, statt zu akzeptieren. Endlich zu akzeptieren, dass das, was gewollt ist, nicht mehr erreichbar ist. Nicht mehr im Heute. Morgen vielleicht, doch ein Morgen, von dem die Gefangenen der Gegenwart nie kosten werden. Also bleiben sie stehen, betrachten zweifelnd die Fassaden des Bahnhofs, an dem sie gestrandet sind um endlich die ganze Konsequenz von Wunsch und Wahrheit zu begreifen. Wünschst du dir eine Zukunft, kann deine Gegenwart nie sein, was du dir erhoffst. Die Zukunft verpestet das Heute. Realität ergraut in Angesicht farbenfroherer Phantasien eines Morgens, dass niemals erlebbar wird. Bis im Heute das Morgen endlich stirbt und das Jetzt alles wird, was noch ist.
Mittwoch, 16. April 2014
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen